Die Kronshagenisierung von Kiel
Heute Abend kamen über 15.000 Kieler auf dem Kieler Holstenplatz
zusammen, um gegen die Kronshagenisierung von Kiel zu demonstrieren. Auslöser
war die Eröffnung der neuen Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Kronshagen undKiel, die es Kronshagenern ermöglicht über die grüne Grenze innerhalb von weniger
als 10 Minuten in die Landeshauptstadt zu kommen. Die Kieler fürchten nun um
ihre Identität.
Lichtermeer bei der Versammlung auf dem Holstenplatz |
Demonstrationsteilnehmer machten klar, dass sie ja nichts Prinzipielles
gegen Kronshagener hätten. Man sei tolerant und kaufe ab und zu in Kronshagen ein.
Doch der Kronshagener sei eben Kronshagener, weil er in Kronshagen lebe und
nicht in Kiel – sonst wäre er ja Kieler. Und wer in Kiel zu Gast ist, der müsse
sich gefälligst an die örtlichen Gepflogenheiten halten.
Eine besorgte Kielerin, die ungenannt bleiben möchte,
erklärte auf Nachfrage: „Viele der Kronshagener können ja nicht mal segeln und selbst
schon jahrelang hier Lebende haben keine Ahnung, wie ein Palstek geht. Von
Integration keine Spur. Wenn das so weiter geht, dann ist bald von der Kieler
Kultur nichts mehr da und die Kieler Woche verkommt zu einem Volksfest mit
Schwenkgrill und Alkohol.“
Und ein älterer Herr neben ihr ergänzt: „Einige von denen
sollen sogar schon lautstark Parolen der SG Flensburg Handewitt in den Straßen
gebrüllt haben. Dieses undankbare Pack …“
Argumenten, dass weniger als 5% der Kieler aus Kronshagen
stammen und von Wirtschaftsflucht keine Rede sein könne – schließlich sei
Kronshagen viel reicher als der notorisch verschuldete Kiel – lassen die
Demonstranten nicht gelten. Außerdem sei der Kronshagener Bahnhof gerade erst
eröffnet worden. Die Flüchtlingsflut sei nur zunächst beim Einkaufszentrum „Citti
Park“ auf halber Strecke ausgestiegen. Schon morgen könnten sie die Kieler
Innenstadt überrennen.
Auch die Gerüchte, dass auf dem Holstenplatz gar nicht
Demonstranten, sondern nur Besucher des dort stattfindenden Weihnachtsmarkts gewesen
sein, tun die Organisatoren als billige Propaganda der gleichgeschalteten
Presse in Schleswig-Holstein ab.
Aufrechte Bürger machen sich sorgen um ihre Heimat - eben
Patriotische Kieler gegen die Kronshagenisierung der Förde!
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