Donnerstag, 30. Mai 2013

Bahn drosselt Geschwindigkeit für Bahncard 100 Kunden



Bahn drosselt Geschwindigkeit für Bahncard 100 Kunden


Telekom dient als Vorbild


Anlässlich der Vorstellung des Deutschland-Passes durch die Deutsche Bahn wurde heute auch bekannt, dass zum 1. Juni 2013 neue Regeln für Bahncard 100 Kunden gelten werden. Wie Bahnchef Grube bekannt gab, hätten Untersuchungen ergeben, dass knapp 10% der Kunden dieses Flatrate-Angebot der Bahn deutlich über das wirtschaftlich vertretbare Maß genutzt hätten. Viele der Störungen im Betriebsablauf, spielenden Kinder im Gleis und umgekehrten Wagenreihungen seien auf diese sogenannten „Heavy User“ zurückzuführen. 

Gedrosselte Bahn nimmt sich Zeit
(nicht im Bild: freche Bahncard 100 Kunden)
Daher habe man sich nunmehr nach langer Diskussion dazu entschlossen, sowohl beim Deutschland-Pass als auch der Bahncard 100 eine Geschwindigkeitsdrosselung einzuführen. Genaue Details sollen noch im Laufe des Freitags bekannt gegeben werden. Wie wir jedoch erfahren haben, sollen schon seit einigen Jahren RFID-Chips in die Bahncards integriert sein. Kunde und Fahrstrecke werde über Lesegeräte an allen Eingängen der Wagons der Produktklassen ICE, IC und EC erfasst. Stellt das System fest, dass sich in dem Zug eine bestimmte Anzahl an Bahncard 100 Kunden (im Sommer auch Deutschland-Pass Kunden) befindet, die im Durchschnitt schon mehr als 10.000 km in diesem Monat gefahren sind, wird dieses dem Zugführer gemeldet. Dieser ist angewiesen, daraufhin die Geschwindigkeit des Zuges deutlich zu drosseln. Normale Kunden der Bahn haben dann die Möglichkeit im nächsten Bahnhof in einen schnelleren Ersatzzug umzusteigen.

Von der Drosselung betroffene Bahnkunden haben die Möglichkeit gegen Zahlung eines Sprinter-Aufschlags beim Zugbegleiter oder über die Bahn-App die Drosselung aufzuheben. Andernfalls wird der Zug für den Rest der Fahrt zum Regionalzug mit der Kennzeichnung „hält überall“ umgewidmet.
Der Fahrgastverband Pro Bahn e.V. begrüßte die Änderungen: „Kein vernünftiger Mensch fährt mehr als 10.000 km im Monat mit der Bahn. Wir gehen davon aus, dass ein Großteil dieser Bahnfahrer vor allem Gelder in viel zu großen Koffern ins Ausland bringen oder massenhaft schwere Bücher in grenznahen Copy-Shops fotokopieren. Im Sinne der ehrlichen Kunden hat die Bahn gar keine andere Wahl, als hier einen Riegel vor zu schieben. Schon jetzt müssen deshalb viele Reisende stehen und Klimaanlagen abgeschaltet werden.“

Argumente, die einleuchten. Die Bahn macht mobil – gegen maßlose Bahn Comfort Kunden.


P.S.: Ich bin überzeugter Bahn-Fan und mir hat es innerliche Schmerzen bereitet, diesen satirischen Text zu schreiben. Mögen mir die lebenden Bahnchefs (und alle die noch kommen werden) verzeihen. Aber für einen Gag sollte man auch mal bereit sein, seine Ideale für einige Minuten zu vergessen. Außerdem bin ich übrigens der Meinung, dass Schönberger-Strand ein ICE-Bahnhof werden sollte …

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